Casa Bettina Portugal Salgado Silver Coast Blog

„Pouco Pintar“, oder – wie alles begann.

Casa Bettina 1992

Warum ich die Casa Bettina damals gekauft habe?

Portugal Anfang der ’90er Jahre

Nun, als ich Anfang der Neunziger Jahre mit Mann und Kleinkind zu einer Umrundung der Iberischen Halbinsel aufbrach, hatte ich sicher keine Ahnung, wie lange diese Reise fortwirken sollte. Tatsächlich waren wir damals an vielen fantastisch schönen Orten, aber am Praia do Salgado – nicht weit von Nazaré – trafen wir Dona Fernanda … ein Mensch, der ganz genau wusste, was er will! Sie war die Wirtin des dortigen Fischercafés und unsere Gastgeberin, unsere Unterkunft waren ihre alten Schweineställe. Wir blieben ein paar Tage dort in ihrem Garten, wurden von ihr mit köstlichem Kaffee, mit Salat und Sardinen versorgt und waren zutiefst beeindruckt von dem riesigen Strand, den wir quasi für uns allein hatten. Willkommen im Paradies.

„Pouca Pintar“ – ein bisschen Farbe!

Am Abend bevor wir weiterfuhren, wollte sie uns dann etwas zeigen, ein kleines Haus, gerade recht für unsere kleine Familie. Ok, haben wir gesagt, gucken kann man ja mal. Und es war entzückend, sehr verfallen, aber bilderbuchidyllisch … Aber, nein, weder hatten wir Geld noch den Wunsch, irgendwo ein Haus zu kaufen. Das haben wir ihr auch gesagt und sind abgereist. Zurück in Hamburg klingelte dann das Telefon und auf deutsch sagte jemand, dass er uns dabei behilflich sein sollte, ein kleines Haus in Portugal zu kaufen. ???? Dona Fernanda war so überzeugt, dass WIR in dieses Haus gehören, dass sie nicht locker ließ. Sie prophezeite uns, dass alles immer teurer werden würde, dass wir uns so einen Urlaub irgendwann nicht mehr würden leisten können und schließlich bräuchte man ja nur ein bisschen streichen, „pouco pintar“!

Die Casa Bettina als Ruine
„Pouco pintar“ – Die Casa Bettina im quasi bezugsfertigem Zustand.

„Zu unserer Verblüffung willigte sie ein…“

Mehr um unsere Ruhe zu haben, sagten wir, ok, wir würden es nehmen, aber die 40.000 DM könnten wir nur über vier Jahre gestreckt zahlen. Zu unserer Verblüffung willigte sie ein. Tja, wenn wir auch nur den Hauch einer Idee gehabt hätten, was da auf uns zukommt, wären wir sicherlich vorsichtiger gewesen. Aber es war gut so, wir wussten nichts von Genehmigungsverfahren bei der örtlichen camara, nichts von Handwerkern, die alles (oder auch nichts) können, nichts von Sickergruben, von feuchten Wänden oder portugiesischer Langsamkeit. Wir wussten vor allen Dingen nicht, dass wir letztendlich vom Dachstuhl bis zum letzten Kabel alles erneuern würden und das war gut so!

Ein Haus, viele Gäste und hunderte Geschichten

Am Anfang haben wir noch gedacht, na, das ist vielleicht etwas für ein paar Jahre und dann verkaufen wir halt wieder. Aber mit den Jahren ist dieser Ort immer mehr zu einem Zuhause geworden, ein zweites Kind kam dazu, ein neuer Mann, Geschwister und Freunde, nun auch ein Enkelkind, so viel Leben hat sich hier abgespielt! Dona Fernanda lebt nicht mehr, aber sie hatte recht: zwischenzeitlich hätte ich mir diese Urlaube nicht leisten können und den Kauf eines Hauses schon gar nicht. Ihre Hartnäckigkeit hat mich damals ein bisschen befremdet, heute betrachte ich sie als Geschenk.

Seitdem hat Portugal sich sehr verändert…

…der Dornröschenschlaf ist fast überall vorbei, aber die zurückhaltende Freundlichkeit und die Gelassenheit der Portugiesen, das klare Licht, die wunderbaren Landschaften, die endlosen Strände, das köstliche Essen sind dieselben geblieben und ich habe es nie bereut, damals einfach Ja gesagt zu haben.

Autor

"Ich bin Anfang der Neunziger Jahre zum ersten Mal durch Portugal gereist und war sofort verliebt in das Licht, in die zum Teil schroffen, aber wunderschönen Landschaften und den wesentlich entspannteren Lebensrhytmus. Eher zufällig bot sich mir die Gelegenheit ein altes Haus zu kaufen und somit die Möglichkeit immer wieder zu kommen. Über all die Jahre genieße ich nun schon die Ruhe, die klare Luft, das leckere Essen, die portugiesische Gelassenheit und entdecke immer wieder neue Orte und Landschaften - perfeito"!

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